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Info für Tierarztbesuch                                 (Hinweis zur Datenschutzerklärung !)
 
   
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► Hauterkrankung - Stachelausfall -> siehe Link: Fotos - Hauterkrankung eines Igels
 
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Bedauerlicherweise gibt es viel zu wenig igelerfahrene Tierärzte. So ist es traurige Tatsache, dass schätzungsweise jährlich Tausende
Igel aufgrund vielfach fehlerhafter tiermedizinischer Versorgung ein unnötiges vorzeitiges Ende finden. Die häufigste Todesursache ist,
dass der Tierarzt den Igel im unterkühlten und/oder geschwächten Zustand entwurmt. Aber selbst banale Aufbauspritzen führen im
unterkühlten Zustand verabreicht zum tödlichen Lungenödem.
Fehlbehandlungen werden gut geführten Igelstationen fast täglich von Igelfindern mitgeteilt. Das Spektrum geht von falscher Injek-
tionstechnik bis hin zu operativ mangelhaft versorgten Schnittwunden, bei denen Schmutz, Gras und sonstiger Dreck einfach mit einge-
näht wurden. Es werden keine Stacheln entfernt, um Wunden optimal zu versorgen.
Frakturen werden erst gar nicht festgestellt, da Röntgenbilder, wenn überhaupt, in nicht aussagefähigen Körperstellungen und Belich-
tungen aufgenommen werden.  So kommt es immer wieder zu fatalen Fehldiagnosen.
Abszesse werden vielfach nur mit Salben bestrichen, anstatt chirurgisch versorgt und mit geglätteten Wundrändern vernäht. Auf eine
Antibiose wird überwiegend verzichtet.
Hautkrankheiten werden vielfach nicht erkannt, geschweige denn behandelt.
Häufig werden Igel mit sinnlosen Entwurmungen zu Tode gespritzt. So ist weder Dectomax noch Ivermectin beim Igel nachgewiesener
Weise wirksam und wird dennoch fälschlicherweise oft angewandt, meist noch fälschlicherweise in den Nacken gespritzt, woraufhin die
Tiere in schmerzhafter Fangatmung sterben.
Auch die häufig von vielen Tierärzten gern verwendeten Spot-on Entwurmungspräparate (das sind die Medikamente, die der Tierarzt
auch dem Hund oder der Katze in den Nacken tropft), haben für viele Igel tödliche Folgen.
Die Tierkörper werden von gut geführten Igelstationen in die Pathologie eingeschickt, um entsprechende Nachweise über deren oft
sinnlosen Tod zu sichern und Aufklärungsarbeit voranzutreiben.
Gut geführte, von igelerfahrenen Tierärzten betreute Igelstationen, verfügen bereits über entsprechend dick gefüllte Ordner dieser
traurigen, vermeidbaren Bilanz, einen Ordner voller pathologischer Befunde und Fotos, welche zum Teil gravierende Fehler dokumen-
tieren.
Aus genannten Gründen kann ich nur jedem Igelfinder raten - bevor er einen Tierarzt konsultiert - immer zuerst Kontakt mit einer
Igelstation aufzunehmen. Oftmals kann mit einer Igelstation bereits telefonisch abgeklärt werden, in wie weit der Igel einer tiermedi-
zinischen Behandlung bedarf. Denn nur in den wenigsten Fällen ist es notwendig, dass der Igel bereits an dem Tag, an dem er gefunden
wurde, tiermedizinisch versorgt werden muss (Ausnahme: Schwer verletzte und/oder mit Fliegenmaden befallene Igel). Viel wichtiger
ist, dass der Igel zunächst in einem warmen Raum, dass heißt bei Zimmertemperatur von 18 bis 20 Grad, untergebracht wird (siehe
auch Seite "Igel gefunden - was nun?") Bereits unterkühlte Igel sollten zusätzlich auf eine handwarme, mit einem Tuch umwickelte,
Wärmflaschegesetzt werden. Spätestens am darauffolgenden Tag sollte sich der Igelfinder mit einer Igelstation in Verbindung setzen,
denn nur Fachleute können entscheiden, ob der Igel Medikamente benötigt.
Um die Aufklärungsarbeit bei der tiermedizinischen Versorgung des Igels zu unterstützen, sollten Igelfinder, in deren näherer Umge-
bung sich keine Igelstation befindet, bei einem eventuellen Tierarztbesuch, die Broschüre "Igel in der Tierarztpraxis"(zu finden unter
www.pro-igel.de), dem jeweiligen Tierarzt vor der Igelbehandlung überreichen. Idealerweise sollte der Igelfinder den Tierarzt vor Behand-
lungsbeginn darauf aufmerksam machen, dass unbedingt geprüft werden sollte, ob der Igel über die für eine tiermedizinische Behand-
lung erforderliche Körpertemperatur verfügt. Aber auch hier gilt, der Igel sollte nur in Ausnahmefällen bereits an dem Tag, an dem er
gefunden wurde, dem Tierarzt vorgestellt werden, sondern immer zuerst in der Wärme untergebracht und mit Katzenfutter oder er-
satzweise ungewürztem Rührei versorgt werden. Dadurch wird verhindert, dass der Fundigel im unterkühlten und/oder im geschwäch-
ten Zustand entwurmt wird, was tödliche Folgen für Ihn hat. Erst wenn der Igel, trotz gutem Fressverhalten nicht zunimmt, oder bei
Futterverweigerung, bedarf er einer tiermedizinischen Versorgung. Aber bitte - soweit möglich - in Absprache mit einer Igelstation.
Unterkühlte Igel erkennt man im übrigen daran, dass sich die Bauchseite des Igels kühler als die menschliche Hand anfühlt. Ferner,
dass der Igel schlitzförmige, anstatt knopfförmige Augen hat und auch daran, dass er beim Laufen schwankt. Unterkühlte Igel ver-
weigern auch häufig die Futteraufnahme.
                                                                                                  
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Copyright © - Verena Wendt - 11.12.2010
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Kuriositäten mit Igeln beim Tierarzt

Igelfreunde berichteten uns immer wieder von neuen Kuriositäten, die sich beim Besuch mit einem Igel beim Tierarzt erlebt haben:

• Ein Tierarzt ließ den Igel aus 20 cm Höhe auf den Behandlungstisch fallen, damit die Flöhe herausfallen sollen.

• Ein anderer Tierarzt legt den Igel in ein Waschbecken mit ansteigendem Wasser in der Hoffnung, dass der Igel sich ausrollt.

• Ein Igel kann nicht koten. Hier empfiehlt der Tierarzt Milch, damit der Igel Durchfall bekommt

Leserbrief: BILD am Sonntag (14.04.2011) "Auch Igel werden falsch behandelt" (PDF-Datei)